Tagfahrleuchten, Batteriepflege und Magneto Instandsetzung
Tagfahrleuchten
Nachdem erst in den letzten Monaten Italien als weiterer Staat in der EU die Tageslichtpflicht per Gesetz eingeführt hat, wird auch seit längerer Zeit in den Gremien der Bundesrepublik Deutschland darüber beraten. Wann es zur Pflicht wird, ist noch nicht bekannt, aber es kommt. Ob dies auch für Oldtimer gelten wird, steht zur Zeit noch in den Sternen, vielleicht haben die Behörden doch ein Einsehen mit der Bestandwahrung kleiner Kulturschätze wie unseren Austins.
Der Austinfahrer kennt die Problematik bei Nachtlichtfahrten zur Genüge, entweder brennt das Licht, aber dann ähnelt es der Leuchtkraft eines altersschwachen Glühwürmchens, oder die Lichtmaschine bzw. die Batterie schafft es nicht. Im Hinblick auf die kommende Verordnung hat nun Hella, Reifen Unger, ATU, und der Elektronik Versandhandel Conrad, Tagleuchten Sets im Programm, diese allerdings nur auf 12 Volt Basis und zu einem Preis von rund 55 Euro.
Unser Clubfreund aus Karlsruhe, Hans Dittrich, hat in langen Gesprächen mit mir die Problematik – und die ist nicht klein – erörtert. Er meint, daß auch für unsere Fahrzeuge eine Montage durchaus sinnvoll wäre, nicht nur für die oben erwähnte Problematik der Tagesleuchten, sondern auch, um einen reibungslosen Betrieb bei Nachtfahrten durchzuführen.
Hella gibt nun einen Stromverbrauch von 12 Watt an und bei Abblendlicht von 145 Watt, wobei immer in Bezug auf moderne Fahrzeuge.
Hans Dittrich will zunächst versuchen, einen Konverter von 6 auf 12 Volt einzusetzen und er glaubt, daß man eventuell Birnen mit 15 Watt einsetzen kann. Hinzu kommt das Problem, daß das Ganze auch noch am Fahrzeug angebracht werden muß, ohne die Originalität des Fahrzeuges zu stören, wobei auch da immer wieder das individuelle Wohlwollen des zuständigen TÜV-Gutachters als Damoklesschwert über der Aktion schwebt. Sehr interessant wäre es nun, ob Ihr Euch schon mit diesem Thema befaßt habt und ob Ihr schon eigene Erfahrungen und Vorschläge einbringen könnt? Gerne würden wir uns mit Euch über dieses Thema austauschen. Apropos Licht: Ich verfüge über einen guten Bestand an Birnen, den ich gerne zur Verfügung stelle, natürlich nicht zum Nullpreis.
Du und Dein Akku
Irgendwo in Deinem Seven gibt es so einen kleinen ca. 20 x 20 cm schwarzen Block, der ist meistens gar nicht sichtbar, hat 3 hübsche gelbe Knöpfe oben drauf, so sollten sie sein, sind aber meistens weiß-grau (Anm.: bei mir sinn se aber rot (Frank) und beim Brenneisen einfach nur schmutzig, iss datt schlimm?) , und dieser Block steht auf einem fast durchgerosteten Blechboden, man sagt dazu auch Batterie. Daß die Pole, man nennt sie Plus und Minus, auch schön ausgesäuert sind, zeigt, daß sie wohl auch eine Funktion haben. Dieser gammelige Block ist oft ein Gesprächsthema bei vielen Clubtreffen, und häufig hört man die Frage: Wieso ist meine Batterie, gerademal 2 Jahre alt, schon hinüber? Antwort: Ganz einfach, weil Du Deine Batterie nicht pfleglich behandelst, wie Du zum Beispiel Deinen Lack pflegst.
Nach der Saison muß die Batterie ausgebaut, gereinigt – natürlich nicht innen! – die Pole mit Schleifpapier abgezogen oder mit Polreiniger gesäubert werden. Wasser auffüllen – keine Säure! – und kühl lagern. Ca. alle 8 Wochen an ein Ladegerät hängen und mit 4 Amp ca. 6 Stunden laden. Wichtig: Dabei die Stopfen entfernen, da sonst die entstehenden Gase nicht entweichen und die Batterie explodieren kann. Genau dieses Entgasen ist auch bei der Fahrt möglich, durch schnelles Laden und durch große Temperaturen, und daher sollten die Entgasungsbohrungen überprüft werden, da sich diese gerne zusetzen. Wenn ihr das gemacht habt, dann ist die Grundlage für eine lange Lebensdauer schon gelegt, aber nun zum eigentlichen Clou:
Verlängerung der Lebensdauer durch Megapuls
Jede Entladung der Batterie ist eine Sulfatierung, d.h. in den Zellen bilden sich Kristallblöcke, und verringern dadurch die große glatte Oberfläche und damit die Dynamik des Akkus. Ein Teil dieser Kristallisierung sinkt auf Dauer nach unten ab und führt zum Zellenschluß und damit zum Ausfall des «kleinen schwarzen Blocks».
Seit einigen Monaten ist nun das Gerät «Megapuls» auf dem Markt. Dieses kann sowohl im Fahrzeug installiert werden, als auch beim Ladevorgang dazwischen geschaltet werden. Unerwünschte Kristalle werden durch den zusätzlichen Strom zerstört, und diese bilden sich zurück, die Zellenoberfläche wird wieder glatt, und damit die Kapazität, zumindest zum Teil, wieder hergestellt.
Die Einbaugröße läßt sich mit einem Kästchen in der Größe von ungefähr 3 Zigarettenschachteln beschreiben. Daß es sich hierbei um ein durchaus seriöses Unterfangen handelt, zeigt die Tatsache, daß der ADAC dieses Gerät nun in seine Servicefahrzeuge einbaut- Megapuls ist für 6 und 12 Volt geeignet und ist im freien Autoteilehandel erhältlich. Der Preis liegt so um die 76 Euro.
Infos zum Thema Megapuls:
- Zwischenbericht über die Untersuchung der Wirkung gepulster Signale nach dem Megapuls-Anti-Sulfatierungs-System auf Bleiakkumulatoren durch die technische Universität Wien » Quelle: http://www.delfinos.ch/shop-detail/neu-test-megapulse.htm. Nach Anwendung der MEGAPULS-Geräte an 12V Starterbatterien wurde bei den Testgruppen eine signifikante Verbesserung der elektrischen und chemischen Parameter der Akkumulatoren festgestellt. Bei sämtlichen bepulsten Altbatterien konnte - durch Beaufschlagung mit dem MEGAPULS-Verfahren - die Ladefähigkeit zurückgewonnen werden. 97% der Batterien aus Kategorie I und 70% der Batterien aus Kategorie II genügen nach Abschluss des Bepulsungs - und Ladeprozesses wieder den Anforderungen in ihrem ursprünglichen Anwendungsbereich, d.h. könnten uneingeschränkt wieder in ein KFZ eingesetzt werden
- Im Internet unter » www.megapuls.de
- Erhältlich unter » www.conrad.de
Ach, und noch etwas
Sollte es nicht an der Batterie liegen, so wäre mal an eine Instandsetzung der Lichtmaschine oder des Anlassers zu denken: Die Reparatur eine Lichtmaschine, z.B. LUCAS C 35 A kostet zur Zeit bei der Firma Laubersheimer in Landau/Pfalz ca. 190 Euro. Überholt werden hierbei die Feldwicklung und der Anker. Defekte Anker aufzuarbeiten kostet extra. Einen Anlasser komplett zu überholen schlägt mit rund 360 Euro zu Buche. Die Qualität ist gut und die Abwicklung der Arbeiten ist schnell. Wer hat bessere Preise??
Für Diskussionsbeiträge rund um das Thema Batterie, Licht, Lichtmaschine oder generelle Probleme oder Ideen rund um den Austin steht unser Forum im Internet bereit.
Jürgen Liebl, Vorstandsmitglied Austin-Seven-Club